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Depression und Narkolepsie

Depression Narkoleptiker

Eine Begleiterscheinung der Narkolespie ist die Depression

Viele von uns Narkoleptikern leiden unter Depressionen. Manche sind sich dessen nicht einmal bewusst, denn Antriebslosigkeit und ständige Müdigkeit sind bei uns völlig normal.
Traurigkeit und Minderwertigkeitsgefühle kommen auch ab und an auf, weil wir in einer Leistungsgesellschaft leben und bedingt durch unsere Erkrankung, den Anforderungen dieser nicht mehr gewachsen sind. Wer dauernd müde ist, fühlt sich kraftlos. Stimmungsschwankungen sind nicht selten, weil uns immer wieder unsere körperlichen Grenzen bewusst werden.

Alltag eines Narkoleptikers

Wir wollen eine Fremdsprache vertiefen und schlafen in der Volkshochschule ein.

Uns interessiert eine Podiumsdiskussion und trotz des großen Interesses schaffen wir es einfach nicht aufmerksam zu bleiben. Oder aber wir kommen danach nur noch mit Mühe nach Hause.

Da wird ein Seminar angeboten, welches uns schon lange interessiert. Leider geht es von 8.00h - 16.00h - unmöglich das schaffen wir beim besten Willen nicht, und mitten drin hinausgehen ist auch peinlich.

Es findet ein Familien- oder Freundetreffen statt, man hat sich lange nicht gesehen und freut sich so sehr auf diesen Tag, dennoch ist man der erste der schlapp macht und nach Hause muss, obwohl alle noch bleiben und man so gerne auch noch dort bleiben würde. Viele denken daher sie bleiben eh besser zu Hause. Kinobesuche sind bei uns weggeworfenes Geld, oft schaffen wie eine Veranstaltung nicht, weil sie zu lange dauert und wir nur bestimmte Zeit wachbleiben können. Das führt zur Isolierung.

Junge Menschen scheitern immer wieder mit ihren Beziehungen, weil der gesunde Partner uns Narkolepsie nicht versteht. Auch jahrelange Partnerschaften gehen in die Brüche, weil es trotz mühsam entgegengebrachtem Verständnis für Gesunde unverständlich ist, wenn wir uns "so hängenlassen".

Jungen Frauen wird nahegelegt, dass sie doch besser auf Kinder verzichten sollten, weil die Symptome sich verschlimmern. Außerdem bleibt die Angst die Kinder könnten die Erkrankung erben.

Manche von uns sind noch ziemlich jung und können bereits nicht mehr arbeiten. Sie sind als Rentner finanziell abhängig von ihren Partnern, oder als Single oder Alleinerziehende vom Unterhalt des Ex.

Einem jungen Menschen wird klar, das er seinen Wunschberuf mit dieser Krankheit niemals erreichen kann.

Unsere Freunde ziehen sich zurück, weil wir nicht so viel unternehmen können, oder oft unflexibel sind.

Bestimmen Sie Ihr Leben mit der Narkolepsie

Was hatten wir für Pläne, Berufswünsche, Urlaub, persönliche Weiterbildung, Familie Gründen - immer und überall steht uns die Pennerei im Weg. Das kann sehr wohl tieftraurig machen.

Unsere Krankheit ist zwar - bisher- unheilbar ABER sie ist nicht hoffnungslos:
Nicht wenn wir es nicht zulassen!

Wir können sehr wohl ein - für unsere Verhältnisse - erfülltes und sinnvolles Leben führen und es ist uns sehr wohl möglich bewußt an unserem Leben teilzunehmen, auch wenn wir mehr als die Hälfte unseres Leben verpennen.
Es ist kein leichter Weg und es gehört immer wieder dazu sich zu outen. Ich habe es geschafft und SIE werden das auch schaffen, manchmal gehört ein bißchen Mut dazu:

Ich habe mich gegen den Rat der Ärzte dennoch sehr bewusst und nach gen-biologischem Gutachten für meine zwei Kinder entschieden und es nie bereut.

Der tägliche Umgang mit der Krankheit

Viele und Bekannte ziehen sich tatsächlich zurück aber dafür kommen neue dazu und wenn man selbst seine Krankheit akzeptiert tun es die anderen auch schneller. Auch ich bin alleinerziehend und sehe mein Leben so wie es jetzt ist, als ideal an, denn ich kann tun und lassen was ich möchte, ich genieße das.

Klar auch für mich bleiben viele Dinge die sogenannte 'Normalos' tun unerreichbar - unmöglich. Dabei habe ich aber immer noch den entscheidenden Vorteil, dass ich gar nicht weiß, wie es sich anfühlt richtig wach und fit zu sein. Meinen letzten richtigen Urlaub habe ich fast komplett verpennt, weil ich die Luftumstellung nicht verkraftet habe. Dennoch würde ich, wenn ich es mir finanziell leisten könnte, auch wieder in Urlaub fahren, weil ich nicht glaube, dass dies jedes Mal so sein wird.

Man muß etwas wagen, immer wieder aufs neue, gerade bei unserer Erkrankung. Nur dann sehen wir, dass wir auch noch zu etwas zu gebrauchen sind. Der Weg ist härter, steiniger aber man kann es schaffen, stückweise, in kleinen Schritten und im Rahmen der Grenzen, die uns die Narkolepsie setzt. Haben Sie Mut, gestalten Sie den Rest des nicht verpennten Lebens wieder lebenswert!