Automatisches Verhalten als Symptom der Narkolepsie

Definitin 'Automatisches Verhalten'

Beim automatischen Verhalten wird eine alltägliche Handlung (wie Schreiben, Kochen, ...) in schlafähnlichem Zustand stereotyp fortgeführt. Die Reaktion auf äußere Reize ist verzögert, Wahrnehmung, Erinnerung und Dauerleistung sind beeinträchtigt und das Ergebnis ist oft fehlerhaft. Während dieser Zeit bestehtein erhöhtes Risiko zum Fehlverhalten bzw. Unfallrisiko.

Fehler bei Routinearbeiten

Ist es Ihnen schon passiert, dass Sie abends, nachdem Ihre Gäste gegangen sind, die übriggebliebenen Käsehäppchen in den Mülleimer kippen und den vollen Aschenbecher in den Kühlschrank stellen?!? Nein? Mir schon! Oder ich weiß genau, dass ich etwas bestimmtes eingekauft habe und suche und suche. Wo finde ich es? WC-Papier in der Gefriertruhe - unmöglich? Nicht bei mir! Ich war müde, als ich die Einkäufe wegräumte.

Witzig war auch mein gedeckter Apfelkuchen mit Salzglasur! Igitt? Genau! Als ich diesen Kuchen - ausgerechnet für mein Narkolespie-Selbsthilfe-Gruppentreffen gebacken habe, hatte ich bereits einen anstrengenden Tag hinter mir. Dennoch fühlte ich mich noch fit genug, schnell den Kuchen zu backen - von wegen! Nachdem mein liebevoll gebackener Kuchen, gut gelungen auf dem Rost zum auskühlen stand, hat mein jüngster Sohn die Gelegenheit genutzt, herabgefallene Krümmel der Glasur zu naschen. Er fragte mich entsetzt was mit dem Kuchen sei. Meine Frage, ob er genascht hatte verneinte er, dennoch war ich stutzig geworden. Ich schnitt den Kuchen an und probierte die Krümmel. Es war widerlich! Ich hatte im Halbschlaf den Zucker mit dem Salz verwechselt. Ein Glück, dass ich eine Naschkatze hatte! So war noch genug Gelegenheit vor dem Gruppentreffen einen Fladen zu kaufen! Den Mitgliedern meiner Gruppe wurde es erspart, den "versalzenen" Kuchen zu probieren, er landete im Schnellkomposter! Ich selbst erntete schallendes Gelächter, als ich in der Gruppe davon erzählte. Konnte doch der ein oder andere sehr gut nachempfinden, was passiert war. Wir hörten noch mehr witzige und auch weniger witzige Geschichten und Beispiele von automatisiertem Verhalten im Halbschlaf.

Weniger witzig waren die Fehler, die ich beider Arbeit machte. Zuletzt hatte ich nur noch einen Minijob im Büro meiner selbstständigen Freundin. Sie wusste um meine Krankheit, nahm sehr viel Rücksicht, erlaubte Pausen zwischendurch ebenso wie eine flexible Arbeitszeit. Immerhin gibt es Tage an denen ich trotz Vorschlagens nicht in der Lage bin mich hinters Steuer zu setzen. (Ich spüre das und bin verantwortlich genug, dann nicht zu fahren.) Aber eben die Arbeit musste getan werden und sollte natürlich auch korrekt sein. Ich machte einfach zu viel Fehler, Tippfehler, vergaß Sachen, Rechenfehler (so bekam ich öfter bei mehrmaligem Tippen immer andere Ergebnisse auf dem Kontrollstreifen der Addiermaschine). Meine Freundin hat wirklich viele Fehler geduldet und mit meiner Krankheit entschuldigt und ich war ihr dafür unendlich dankbar. Ich habe immer die Büroarbeit geliebt und sie gab mir die Chance wieder zu arbeiten, etwas dass ich mir, nach all den Jahren Narkolepsie, nicht mehr erträumt hatte. Aber es ging auch nicht, dass meine Freundin ständig alles nachgucken musste, in der Zeit hätte sie es genauso schnell selbst erledigt. Also verlor ich meine Stelle, das war wirklich sehr schlimm für mich!

Auch diese Homepage muss ich immer wieder Kontrolllesen und bin dann immer noch nicht sicher, ob ich wach genug war um auch wirklich alle Rechtschreib- und Tippfehler oder Unsinniges mitten im sachlichen Text entdeckt habe. Deshalb appelliere ich an Ihr Verständnis und bitte Sie: Mailen Sie mir bitte, wenn Sie Fehler entdecken! Ich war immer sehr fit in der Rechtschreibung und hasse es Fehler zu machen.